Missio Canonica Verleihung mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am 01. Juli 2022 in Waldetzenberg
„Ich wünsche, dass es Ihnen gelingt, einen so begeisternden und guten Religionsunterricht zu halten, dass vielleicht irgendjemand sagt: ‚Das möchte ich auch gerne machen, das wäre doch was.’ Oder Sie motivieren damit für einen anderen Beruf in der Kirche.” Mit diesen Worten motivierte Bischof Rudolf Voderholzer am 1. Juli beim Pontifikalgottesdienst anlässlich der Verleihung der Missio Canonica die 25 Referendarinnen und Referendare in der Kirche St. Markus in Waldetzenberg, ihre künftige Aufgabe in der Schule mit Begeisterung und Glaubensfreude auszuüben.
Das Tagesevangelium von der Berufung des Apostels Matthäus bzw. des Zöllners Levi passte gut zum Anlass. Bischof Rudolf Voderholzer legte es in seiner Predigt aus. „Der Zöllner Matthäus stand sofort von seiner Zollstation auf, ließ seinen Geldsack los und damit alles Bisherige hinter sich und begann ein neues Leben in der Gemeinschaft Jesu. Er stand auf – es war für ihn gewissermaßen die Auferstehung in ein neues Leben. Die Begegnung mit Jesus kann Auferstehung sein zu einer neuen Existenz”, erläuterte Bischof Voderholzer. Aus dem Zöllner wurde ein Evangelist, ein Apostel, ein Verkünder des Glaubens.
An die jungen Referendarinnen und Referendare gewandt sagte der Bischof, dass deren Berufung bzw. Entscheidung zum Theologiestudium und zum Beruf des Religionslehrers wohl nicht ganz so spektakulär wie die Berufung des Matthäus, aber vielleicht mit einem neuen Denken über Jesus verbunden gewesen sei. Meist seien es viele Aspekte, die als Beispiel und Vorbild zur Entscheidung beitragen: ein gläubiges Elternhaus (Vorbild von Vater und Mutter), Jugendarbeit, Ministrantendienst, vielleicht auch ein begeisternder Religionsunterricht.
Als Religionslehrer haben sie nun auch eine große Verantwortung, denn oft ist der Religionsunterricht für die Jugendlichen heute der erste Bezugspunkt zum Glauben. Deshalb dankte Bischof Rudolf den jungen Frauen und Männern für ihren künftigen Dienst. Wie bei den Jüngern gilt auch hier der Auftrag lebenslang. Dies sollen die Schülerinnen und Schüler auch merken. „Diejenigen, die Religion unterrichten, müssen spüren, dass dasjenige, was sie vermitteln, sie auch selbst betrifft, dass man selbst davon ergriffen ist”, appellierte Bischof Voderholzer an die jungen Lehrerinnen und Lehrer. Und abschließende erzählte der Diözesanoberhirte über eigene Erfahrungen aus der Schule. „Für mich war in der Schule der entscheidende Durchbruch, zu erkennen, dass zwischen Glaube und Vernunft, vor allem zwischen gläubigem Zugang zur Schöpfung und einem naturwissenschaftlichen Zugang, kein Widerspruch besteht.”
StD Hans-Peter Adam